Mitgefühl

#86 Mitgefühl

Empathische Führungskräfte wünschen sich alle. Doch Emotionen am Arbeitsplatz? Freude zeigen wir natürlich gern, doch was ist mit negativen Emotionen? Da halten wir uns eher zurück als offen darüber zu sprechen.

Mit Rechtsanwältin und Mediatorin Monika Hesse-Haake rede ich darüber, warum es keinen Sinn macht, Kopf und Bauch zu trennen und wie wir mit emotionaler Intelligenz am Arbeitsplatz unsere Resilienz steigern.

Shownotes

Mitgefühl – Warum Emotionen im Job unverzichtbar sind.
Magdalena Rogl, 2022, 205 Seiten

Es geht nicht darum, Emotionen ungefiltert rauszulassen, sondern darum, sie zu reflektieren und als Kompass zu nutzen. Es geht darum, unsere Emotionen nicht zu unterdrücken, sondern wahrzunehmen, zu reflektieren und Mitgefühl mit uns selbst zu haben, um uns als Menschen weiterentwickeln zu können. Emotionen wertschätzen bevor wir sie bewerten.

4 Schritte: 1  Bewusste Wahrnehmung, 2 Verstehen, 3 Reflektieren, 4 sinnvoll nutzen

 

Was kannst Du für die Praxis rausziehen

  • ich hab den Big Five Test – mal wieder 😉gemacht – Die 5 Faktoren Neurotizismus (die Tendenz zu negativen Gefühlen), Extraversion (Engagement mit der Außenwelt), Offenheit für Erfahrungen, Verträglichkeit, Gewissenhaftigkeit
  • Wortkombination hangry – hungry und angry. Wir werden leichter wütend, wenn wir hungrig sind – Snickers Werbung 😉
  • Es gibt eine Art Ranking: Gefühle, die erstrebenswert sind und Anerkennung verdienen, und Gefühle, die um jeden Preis zu vermeiden sind, oder bestenfalls ignoriert werden sollten. Jedes Gefühl hat seine Berechtigung. Betrachte alle Gefühle mit Neugier, Beispiel Neid
  • Susan Davids – Die Tyrannei der Positivität – wenn negative Gefühle tabu sind. „Being positive has become a new form of moral correctness“ TED-Talk unbedingt anschauen
    Es macht einen Unterschied „Ich bin traurig“ oder „Ich merke, dass ich mich traurig fühle“. Wir sind nicht die Emotion – Emotions ara only a data source
  • laut einer Studie von Holly Hazlett-Stevens, Psychologin an der Pennsylvania State University, werden 85 Prozent unserer Befürchtungen nie Realität: Viel besser ist die Vorstellung, dass unser Gehirn 85 Prozent der „Sorgenzeit“ nur trainiert und übt, resilient zu sein – damit es bei den restlichen 15 Prozent der Befürchtungen, die wirklich Realität werden, dann auch klappt mit der Resilienz.
  • Sprachnachrichten nutzen – Studie zeigt, dass unser Gehör stärker ist als unser Sehsinn, wenn es darum geht, Emotionen wahrzunehmen.
  • Wir können unsere emotionale Intelligenz verbessern, wenn wir neue Worte für Emotionen lernen, die es in unserer eigenen Sprache nicht gibt, z.B. Abbiocco (Italienisch), Aware (Japanisch) und Utepils (Norwegisch)
  • Schöner Merksatz: Haltung ist ein wichtiger Teil von Leadership, aber wir sollten nicht vergessen, dass auch Zurückhaltung eine Haltung sein kann.

Sehenswerte TED-Talks

Kommentare Willkommen

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Besançon

    Liebe Frau Hamatschek
    Gefühle brauchen auch Raum und Akzeptanz
    Gefühle wollen gefühlt werden…
    Dies darf geübt werden, jeden Tag, in jeder Situation…

    1. Angela Hamatschek

      Liebe Frau Besancon,
      vielen Dank für diese schöne Ergänzung.

  2. Ulrike Schorn-Kussi

    Danke für dieses gute Gespräch über ein interessantes Buch zum Umgang mit Emotionen im Berufsalltag.

    1. Angela Hamatschek

      Das freut mich, dass Dir das Buch und das Gespräch gut gefallen. Das Buch ist wirklich eine wertvolle Hilfestellung.

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